Begegnungen (II): Allenstein/Olsztyn und Tirol

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Warmińsko-Mazurska Filharmonia im. Feliksa Nowowiejskiego

Unter dem Titel „Begegnungen“ veröffentliche ich kurze Interviews mit Menschen aus Allenstein/Olsztyn, die ich hier getroffen habe, um ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Sicht auf ihre Heimatstadt vorzustellen.

Eine der neuesten Kulturinstitutionen in Allenstein/Olsztyn ist die Warmińsko-Mazurska Filharmonia im. Feliksa Nowowiejskiego, die ermländisch-masurische Feliks Nowowiejski-Philharmonie, benannt nach dem bekanntesten Komponisten des Ermlands, der 1877 im nahe gelegenen Wartenburg/Barczewo geboren wurde. Bei meinem ersten Besuch dort traf ich Magdalena Tokajuk, Koloratursopranistin und eine der Pressesprecherinnen der Philharmonie, und wir hatten uns damals darauf geeinigt, noch einmal länger über ihre Arbeit und die Region zu sprechen.

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Sommermuffel (manchmal)

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Ich hasse den Sommer. Meistens. Sonne und Hitze erscheinen mir immer wie ein falsches Versprechen, als würde jemand deinen Kopf streicheln und sagen, dass alles gut wird und mit Zikaden und Sonnenuntergängen am Strand endet. Aber das stimmt nicht, Winter kommt für uns alle und jeder Mensch wird sterben. Und seit über drei Wochen schlägt uns der Sommer in der Stadt hart auf den Hinterkopf – morgens früh ist es schon über 20 Grad, und den Rest des Tages sitzt die Hitze wie ein fetter schwitzender Hooligan auf Allenstein/Olsztyn. Ich beneide diejenigen, die zu den Stränden von Okull/Ukiel und den anderen Seen fahren können. Meine düstere Stimmung könnte auch durch die Nachrichten kommen, die ich gestern Morgen beim Frühstückstee in meiner Küche gelesen habe. In Deutschland hat ein Neonazi einen CDU-Politiker erschossen, die britische Tory-Partei wird wahrscheinlich einen unfähigen Trottel zum Premierminister wählen und weiter kopflos auf den Brexit zutrudeln, und die EU konnte sich nicht auf Klimaziele bis 2050 einigen, da Polen, Ungarn, Estland und die Tschechische Republik sich weigern, diese zu unterstützen.

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Oma und Franz in der Bücherei

Ein Video meines Vortrags über meine Familienbeziehungen zu Allenstein/Olsztyn und kurzer Lesung aus Von Ostpreußen in den Gulag in der fantastischen Planeta 11-Filiale der Stadtbücherei Ende Mai. Vorgetragen zusammen mit meiner Dolmetscherin/Übersetzerin/polnischen Stimme Barbara Sapała.

Franz: Pfeifferstraße 10

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Ich komme Franz näher. Nicht nur, weil ich dank der Bibliotheken und Archive von Allenstein/Olsztyn und meinen Lesern mehr Details über ihn und seine Zeit in der Stadt herausgefunden habe, sondern auch weil ich jetzt mehr konkrete Orte in der Stadt habe, die mich mit ihm verbinden. Einer dieser Orte ist Haus Nummer 10 in der Królowej Jadwigi-Straße, der ehemaligen Pfeifferstraße.

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Olga Tokarczuks Stuhl

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Foto von Ugur Akdemir auf Unsplash

In einem Interview mit dem Calvert Journal im letzten Jahr hat Autorin Olga Tokarczuk ihr Erstaunen über das Alter der Möbel auf einem altem schottischen Anwesen ausgedrückt, auf dem sie sich für ein Schriftstellerstipendium aufhielt. Einige davon waren aus dem 16. Jahrhundert. „Wir haben keine so stabile Realität“, sagte sie. „Polen liegt im zentralen Korridor Europas.“

Dem stimme ich zu, auch weil ich auf einer Insel lebe. Während Irland über die Jahrhunderte seinen Anteil an Gewalt und Tragödien erlebt hat, fühlt es sich hier doch oft an, als ob Objekte und Orte, durch Zufall oder Schicksal, ein längeres Leben haben. In meiner Straße in Dundalk steht der um 1240 erbaute Glockenturm eines Franziskanerklosters, und das letzte Mal, das dieses Gebäude gezielt Gewalt erlebt hat, war um 1315, als einmarschierende Schotten unter Edward the Bruce es niederbrannten und 23 Mönche töteten. Verstreut in der Stadt sind viktorianische Briefkästen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, immer noch im Einsatz, die königlichen Insignien immer noch sichtbar unter der republikanischen grünen Farbe, die nach 1921 aufgetragen wurde. Und es gibt viele hundert Jahre alte Tische und Stühle in der ganzen Stadt, keiner davon in einem Museum.

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Begegnungen (I) – Allenstein/Olsztyn und Frankfurt

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Foto von Jan-Philipp Thiele via Unsplash

Unter dem Titel „Begegnungen“ veröffentliche ich kurze Interviews mit Menschen aus Allenstein/Olsztyn, die ich hier getroffen habe, um ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Sicht auf ihre Heimatstadt vorzustellen.

Aleksandra ist eine der 20.000 Studenten/innen der Universität Ermland-Masuren/Uniwersytet Warmińsko-Mazurski (UWM), die 1999 aus der Fusion der Technisch-Landwirtschaftlichen Akademie, der Pädagogischen Hochschule und dem Hohen Geistlichen Seminar gegründet und in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Aleksandra kommt aus der Nähe von Preußisch Holland/Pasłęk im Norden von Ermland-Masuren und lebt im Allensteiner/Olsztyner Vorort Jaroty in einer WG mit einer anderen Studentin. Seit zwei Jahren lebt sie in der Stadt und wir haben uns kennengelernt, da sie Germanistik studiert und an einem Workshop teilgenommen hat, den ich an der Universität gegeben habe.

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